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Q-Interline Technologie - wir sind Experten für Probenahme. Illustration zur Probenahme

Sampling – Wie man eine Probe am besten entnimmt und analysiert

Die vier wesentlichen Aspekte des Sampling

Die Probenahme ist ein entscheidender Punkt für eine erfolgreiche industrielle Spektroskopie. Für eine repräsentative Analyse Ihres Produkts müssen Sie Folgendes sicherstellen:

  • Sie benötigen eine möglichst repräsentative Probe Ihres Produkts, und
  • die Probenahme muss korrekt durchgeführt werden.

Um ein korrekt repräsentatives Probenahme-Ergebnis zu erzielen, müssen Sie die folgenden vier Aspekte richtig umsetzen:

  1. Die Entnahme einer Probe in der Praxis – Physische Probenahme
  2. Die Probenahme im Zeitverlauf
  3. Die Probenpräsentation auf dem Analysegerät
  4. Die Aufnahme eines Spektrums

Dies sind die entscheidenden Aspekte, um ein hochwertiges repräsentatives Spektrum zu erzeugen und eine präzise repräsentative Analyse Ihres Produkts durchzuführen.

1. Wie man in der Praxis eine Probe entnimmt – Physische Probenahme

Der erste wichtige Aspekt der Probenahme ist die physische Probenahme, auch praktische Probenahme genannt. Die Probenahme umfasst die Schritte, die erforderlich sind, um die unvermeidbare heterogene Natur der meisten Produkte und Prozesse abzubilden.

Die Konzentration eines Inhaltsstoffes ist in Ihrem Produkt im Zeitverlauf nicht konstant.

Das bedeutet, dass zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht alle Partikel in Ihrem Produkt in der Probe gleichmäßig verteilt sind. Daraus folgt, dass nicht alle Partikel des Produkts gleichermaßen einer Messung zugänglich sind.

Die wahre chemische Zusammensetzung einer Probe mit FT-NIR zu bestimmen ist nicht trivial, auch wenn nach wenigen Sekunden ein Ergebnis angezeigt wird. Noch komplizierter wird es, wenn diese Probe für ein ganzes Feld, einen Tank, eine LKW-Ladung oder einen Prozesszustand aussagekräftig sein soll.

Eigentlich muss für eine ordnungsgemäße Probenahme nur ein grundlegendes Prinzip befolgt werden. Hier ist es etwas vereinfacht dargestellt, um die Klarheit in dieser Einführung zu gewährleisten.

Alle Partikel/Teile müssen die gleiche (ungleich null) Wahrscheinlichkeit haben, das Spektrum zu beeinflussen, auf dessen Grundlage später eine Vorhersage erfolgen wird

In der Praxis wird man aber mit Herausforderungen konfrontiert, die nicht mit lediglich einer einzigen Regel gelöst werden können. Lassen Sie uns lediglich einige davon betrachten, um zu verstehen, was ein Quant- oder InSight Pro-System leistet. Wer tiefer eintauchen möchte, dem empfehlen wir, sich intensiver mit der Theorie der Probenahme auseinanderzusetzen.

Die Probenahme umfasst die Schritte, die erforderlich sind, um die unvermeidbare heterogene Natur der meisten Produkte und Prozesse abzubilden.

Die Heterogenität zeigt sich oft in zwei grundlegenden Formen. In der Theorie der Probenahme (TOS) bezeichnen wir diese als DH und CH, kurz für Distributed vs. Content Heterogeneity.

Distributed Heterogeneity (Verteilung der Heterogenität) bedeutet, dass eine gegebene Konzentration nicht konstant über die Zeit ist, während Content Heterogeneity (Inhaltsheterogenität) bedeutet, dass alle Partikel zu einem gegebenen Zeitpunkt (t) nicht gleichmäßig in der Probe verteilt sind. Dies wird unten veranschaulicht.

Die Stichprobentheorie - Veranschaulichung der Heterogenität.

Daraus leitet sich für unsere Probenahme der grundlegende Anspruch auf Zugänglichkeit ab. Um dem Paradigma der Gleichwahrscheinlichkeit gerecht zu werden, müssen alle Partikel gleichermaßen zugänglich sein, was in den meisten Fällen aber nicht der Fall ist.

Die Theorie der Probenahme arbeitet mit der Dimensionalität der Probe und hat vier Szenarien geschaffen, von denen drei praxisnah sind (1D, 2D und 3D), das vierte dagegen zwar ein ideales, aber hypothetisches Szenario darstellt, genannt 0D.

Ein Tank, ein LKW oder ein Rohr werden als dreidimensional betrachtet, während eine grüne Wiese als 2D angesehen wird. Und lägen die Partikel als einzelne Schicht nur nebeneinander, so wären sie eindimensional.

Eine einzelne Probe, zum Beispiel aus einer Schiffsladung entnommen, bildet nur die Eigenschaften der Stelle ab, an der sie entnommen wurde. Alle anderen möglichen Entnahmestellen bleiben unberücksichtigt, fließen aber als Probenahmefehler in das Ergebnis ein.

Ähnlich verhält es sich auf einem Feld, das abgeerntet werden soll. Je nach Untergrund hat das Getreide einen unterschiedlichen Gehalt an Protein oder Feuchte. Eine einzelne Probe, die während des Erntevorgangs auf dem Mähdrescher gezogen wird, verrät uns nichts über den Durchschnittsgehalts der Ernte dieses Feldes.

Diese beiden Beispiele verdeutlichen, dass die Probenahme von einem Förderband oder aus einem Produktstrom eine Herausforderung darstellt, die nicht zu vernachlässigen ist und einer genauen Betrachtung aller relevanten Aspekte bedarf, um qualitativ hochwertige Analyseergebnisse zu erzielen.

Nur so kann sichergestellt werden, dass das erhaltene FT-NIR-Spektrum repräsentativ ist, und nur chemometrische Modelle, die auf repräsentativen Proben, die die Varianz des Produkts in den erzeugten Spektren abbilden, sollten für die Kalibrierung und die späteren Messungen verwendet werden.

Häufig wird der Fehler gemacht, lediglich so viel Probe zu ziehen, wie direkt in das Probegefäß des Analysegeräts passt. Das wäre ebenso falsch, wie den Wahlausgang aus der Befragung eines einzelnen Wählers ableiten zu wollen. Nicht umsonst werden dazu hunderte bis tausende befragt. Was hier selbstverständlich ist, findet aber im Alltag der Probenahme leider oft nicht statt.  Wenn wir zudem der Heterogenität über den zeitlichen Verlauf gerecht werden wollen (siehe unten), benötigen wir grundsätzlich eine Mischprobe. Entnehmen Sie ein paar Teilproben von „überall“ – mischen Sie diese und erstellen Sie daraus Ihre Probe oder besser noch ein paar Teilproben, die sie auf dem Analysegerät messen. Das Durchschnittsergebnis wird eine viel bessere Annäherung an die Verhältnisse im Prozess sein!

Zusammenfassend ist es für analytische Ergebnisse höchster Qualität erforderlich, dass:

  • entnommene Proben für die Analyse repräsentativ sind
  • alle Massenreduktionen (Teilprobenahmen) in Handhabung und Vorbereitung nach den gleichen strengen Vorgaben erfolgen müssen, um Repräsentativität sicherzustellen
  • die Präsentation der Probe auf dem Analysegerät repräsentativ sein muss
  • das optische Scannen der Probe und den zu bestimmenden Parametern angepasst sein muss.

2. Sampling im Zeitverlauf

Die zeitliche Probenahme kann sowohl für Laborgeräte wie das Quant als auch für die InSight Pro-Inline-Systeme relevant sein. Die Kernfrage ist, wie oft man analysieren sollte, um genug zu wissen, um den Prozess und damit die Produktqualität effektiv und effizient zu steuern. Die Antwort hängt von vielen Faktoren ab. Konzentrieren wir uns hier auf die Zielsetzung der Probenahme. In der Praxis wird oft alle X Minuten oder Stunden eine Probe entnommen, unabhängig von der Prozessvariation und nur selten auf statistischer Basis.

Im Prinzip geht es bei diesem Thema um den Umgang mit verteilter Heterogenität und die Akzeptanz der Tatsache, dass Prozesse nicht stabil sind.

Deutlich wird das anhand des untenstehenden Beispiels. Die Daten sind eine einfache Darstellung eines Prozessszenarios, in dem drei Sinuskurven Rauschen hinzugefügt wurden. Die Gesamtdauer beträgt 120 Minuten.

Messungen über einen Zeitraum - Messsignale. Q-Interline Technologie

In der Summe bleibt der Prozess über die Zeit stabil ohne Abweichung vom Zielwert, aber eine gewisse Dynamik ist vorhanden, und das Timing der Probenahme wird offensichtlich.

Eine Probe nach 20 Minuten (roter Pfeil) würde die Qualitätskontrolle zu dem Schluss kommen lassen, der Prozess läge etwa 12 % vom Zielwert entfernt. Würden die Bediener den Prozess zu diesem Zeitpunkt herunterregeln, könnte der Prozess über die zwei Stunden hinweg im Durchschnitt den Zielwert nicht mehr erreichen.

Bei häufigerer Probenahme zeigt sich die Dynamik des Prozesses (grüne Pfeile). Auf dieser Grundlage können bessere Entscheidungen getroffen werden. Ist der Prozess über die Zeit nicht stabil, spricht dies für den Einsatz einer InSight Pro-Lösung statt einer Messung im Labor und umgekehrt.

3. Die Probenpräsentation auf dem Analysegerät

Es bringt wenig bis gar nichts, eine perfekt repräsentative Probe in Bezug auf Zeit, Raum und alle Dimensionen zu gewinnen, wenn die Probe am Ende nicht auf geeignete Weise dem Analysegerät präsentiert wird.

Es mag den Anschein haben, dass wir durch eine Online-Analytik viele Probleme umgehen, aber man sollte bedenken, dass Online-Analysesysteme den Prozess durch eine relativ kleine Sonde betrachten, was mit einem Mann verglichen werden kann, der die Welt durch ein Fernglas betrachtet – wir sollten ihn besser in die richtige Richtung lenken. Ebenso sollten Sonden und Messzellen richtig positioniert sein, um den Prozess korrekt zu “sehen” zu können. Denken Sie an die Pulverprobenahme und daran, wie man vermeiden kann, dass feine oder gröbere Partikel in der Messung überrepräsentiert sind.

Unsere Laborsysteme vom Typ Quant können mit dem richtigen Sampler (Zubehör) fast alle Arten von Proben handhaben. Wir bieten Zubehör an, das verschiedene physikalische Setups unterstützt, von der reinen Transmission über die diffuse Transmission bis hin zur diffusen Reflexion in verschiedenen Varianten.

Physikalisches PrinzipProbentypenQ-Interline-Zubehör
TransmissionKlare FlüssigkeitenVial Sampler
Diffuse TransmissionMilchprodukteDairyQuant GO
Diffuse ReflexionMilchprodukteCup Sampler / Petri Sampler
Diffuse ReflexionBoden und KompostBottle Sampler
Diffuse ReflexionSilage und HeuSpiral Sampler

Das InSight Pro-System kann mit diversen Sonden- und Zellkonfigurationen an eine Vielzahl von Prozessströmen angepasst werden und nutzt dabei dieselben physikalischen Prinzipien wie die Quant-Einheiten.

Physikalisches PrinzipProbentypenQ-Interline-Zubehör
TransmissionKlare Flüssigkeiten wie Speiseöle, Wasser, ChemikalienTransmission Probe / Cell
Diffuse TransmissionFlüssige MilchprodukteTransmission Cell
Diffuse ReflexionMolkereiprodukte (Butter, Käse)Reflectance Probe
Diffuse ReflexionPulverSpoon Probe

4. Die Aufnahme eines Spektrums

Die Aufnahme des Spektrums einer Probe ist der letzte Schritt, um ein optimales Spektrum zu erhalten. Wenn diese mit hochwertigen Referenzwerten kombiniert werden, können hervorragende Ergebnisse mit minimalem Aufwand erzielt werden.

Stellen Sie sich die Q-Interline-Systeme wie eine Kamera vor. Sie können das “Automatikprogramm” mit den Einstellungen verwenden, die wir Ihnen für die jeweilige Anwendung vorschlagen, oder Sie wählen die Einstellungen aus einer Vielzahl an Möglichkeiten selbst aus. Letzteres ist zwar nur für echte Spezialisten gedacht – aber es kann in manchen Fällen zu besseren Ergebnissen führen als ein vorgegebenes Programm.

Wie bei der physischen Probenahme sollten wir bei der Aufnahme eines Spektrums das grundlegende Prinzip beachten, dass alle Partikel die gleiche Chance haben sollten, Teil des Spektrums zu werden. Auch hier wir müssen die Inhaltsheterogenität (CH) akzeptieren.

Deshalb zielen bei Q-Interline alle Lösungen zur Präsentation heterogener Proben darauf ab, nicht nur einen kleinen Ausschnitt, sondern die gesamte Probe zu betrachten. Bei Online-Systemen bewegt sich die Probe an den Sonden vorbei oder durch Messzellen hindurch. Die Möglichkeit, die Dauer der Messung anzupassen, in der einzelne “Scans” gemessen und dann in Summe zu einem Spektrum vereinigt werden, gewährleistet eine optimale Repräsentativität. Alle Laborsysteme drehen die Probe typischerweise oder mischen sie sogar, um die grundlegenden Regeln des Samplings zu befolgen.

Auch bei einer sich bewegenden Probe gibt es noch eine Reihe von Einstellungen, die zu einem “guten” Spektrum beitragen.

Zuerst die sogenannte Auflösung. Dies ist ein grundlegender Unterschied zwischen den FT-Systemen von Q-Interline und Geräten, die auf Diodenarrays oder dispersiver Technologie basieren. Bei Letzteren lässt sich die Auflösung nicht ändern.

Eine Änderung der Auflösung kann sogenannte „Schultern“ in einem Spektrum sichtbar zu machen. Denn im NIR-Bereich zeigen sich keine Peaks im Spektrum, sondern sehr breite und überlappende Banden, die höchst selten abgetrennt werden können. Eine zu hohe Auflösung führt daher nur zu höherem Rauschen. Alle Q-Interline-Systeme können mit einer Auflösung von 1-128 cm⁻¹ betrieben werden. Für die meisten Anwendungen ist eine Auflösung von 32 cm⁻¹ ausreichend, um alle Details bei sehr geringem Rauschen zu erfassen.

AuflösungScans pro Minute
837
1675
32150
64250

Der nächste Parameter ist die Messdauer bzw. die Anzahl der Scans, die in das endgültige Spektrum einfließen sollen. Die Anzahl der Scans sollte der Auflösung angepasst werden, um ein möglichst gutes Signal-zu-Rausch-Verhältnis zu erreichen. Unten sind einige Beispiele aufgeführt.

Bei Quant-Systemen mit drehendem Zubehör sollte die Anzahl der Scans so eingestellt werden, dass die Messzeit immer vollen Umdrehungen entspricht. Unvollständige Drehungen führen bei der Verarbeitung der gemessenen Daten dazu, dass die doppelt gemessenen Teile der Probe gegenüber dem nur einfach gemessen Teil zweifach gewichtet werden. Kein gutes Sampling und somit ein vermeidbarer Fehler.

Auch bei Online-Systemen, empfiehlt es sich, die Messzeit so festzulegen, dass der Fehler der Wiederholbarkeit möglichst klein ist.

FT NIR-Analysesystem für die Produktanalyse im Labor. NIR-Laborgeräte.

Wir schaffen Mehrwert für Sie

Unsere Vision ist es, der weltweit beste Anbieter von FT-NIR-Analyselösungen zu sein. Wir helfen unseren Kunden:

  • Sicherstellung der Produktqualität
  • Optimierung der Rohstoffausnutzung
  • Optimierung der Produktionsprozesse
  • Reduzierung des Energieverbrauchs

– auf einfache, präzise und effiziente Weise mit unseren patentierten FT-NIR-Lösungen. Wir arbeiten mit Kunden aus den Bereichen Milchwirtschaft, Landwirtschaft, Lebensmittel und Zutaten sowie in den nordischen Ländern auch aus den Bereichen Pharma und Chemie zusammen.

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